Es ist kaum zu glauben, aber der September neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Das merkt man nicht nur an den vielen Kastanien, die sich im Parc de la Citadelle, im Parc de l´Orangerie oder zwischen den alten Alleen finden lassen, sondern auch an den eisigen Temperaturen, die hier neuerdings herrschen. Zum Glück hat mein neuer Fahrradhelm eingebaute Ohrenschützer und mein dicker Winterschal ist schon jetzt mein treuer Begleiter. Dieser erste Monat war so ereignisreich, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll, zu erzählen. Meine Gefühle fahren Achterbahn, aber eine sehr glückliche Achterbahn :) Da ich absolut kein Heimweh- Mensch bin, gab es bis jetzt noch keinen Moment, in dem ich verzweifelt oder traurig war - überfordert allerdings schon. Sowohl die Organisation in der Schule, als auch in der WG und die Planung von den nächsten Seminaren in La Roche de Trésor und meine Reise nach Lille im Oktober hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Ich merke aber, viele organisatorischen Dinge sind jetzt geklärt und es bleibt auch in der K´fêt mehr Zeit für die Kinder. Im Moment plane ich meine ersten Ateliers für eine Schülergruppe. Dafür gestalte ich Plakate, damit die Kinder sich zum Beispiel für einen Kinderyoga-Kurs oder einen Gedichte-schreiben-Workshop einschreiben können. Letztes Jahr wurde mit den Kindern zum Beispiel Anti-Stress Bälle und Adventskränze gebastelt oder Plätzchen gebacken. Meine Idee für den Gedichte- Workshop besteht darin, den Kindern zu zeigen, wie ein Elfchen aufgebaut ist und jedes Kind sein eigenes Elfchen schreiben darf. Diese werden dann eingesammelt und jeweils an ein anderes Kind in der Schule verteilt - sodass jeder ein kleines Geschenk bekommt. Für den Yogakurs dürfen wir die Aula oder die Turnhalle nutzen, dafür muss ich mir aber erst das Vokabular aneignen. Ich merke selber, wie gut mir dieser meditative Ausgleich tut - ich habe mich nämlich ebenfalls bei einem Yogastudio angemeldet und möchte das den Kindern weitergeben. Nächste Woche beginnt unser Sprachkurs an der Uni - darauf freue ich mich auch schon sehr. Das Wetter ist aber zum Glück noch sonnig genug, um Fahrrad zu fahren - auch eine Aktivität, die ich hier lieben gelernt habe. Das Vélo ist einfach das schnellste Transportmittel in Strasbourg. Mittwochs kümmere ich mich ab jetzt um den Sohn des Bäckers, der die Schule beliefert. Vormittags hole ich Zachary von der Musikschule ab und verbringe die Zeit mit ihm - auf deutsch ;) Im Moment versteht er noch nicht so viel, aber mit einem Mix aus Französisch und Deutsch klappt das schon. Lustigerweise ist Helen (meine Mitbewohnerin, die in der Grundschule arbeitet) ganz oft in der Klasse von Zachary und darf ihm auch Deutsch - Hausaufgaben aufgeben - die er dann mit meiner Hilfe daheim macht. So schließen sich eben die Kreise :) Das letzte Wochenende haben wir mit politischer Weiterbildung im EU Parlament verbracht (dort ist auch dieses tolle Bild mit der EU Flagge enstanden). Nächstes Wochende treffen wir uns mit einem deutschen Au pair aus Augsburg, die Helen ganz zufällig kennengelernt hat, als sie ein Kind von der Schule abgeholt hat. Ach ja, bestimmt habe ich bei meinem ersten Monats Review einige Sachen vergessen, aber es ist einfach so viel passiert. Aber eins steht eindeutig fest: Ich war noch nie so dankbar für so viel Sprach- Kultur- und Wissensaustausch und so vielen neuen Erfahrungen. Ich genieße jeden Tag!
CITY TIPPS STRASBOURG - TEIL 1
- veganer Döner/Dürüm Végéman
- Secondhand Shop Le Léopard
- sehr leckere Pizza bei de Nico
- Le METEOR (Sowohl als Bar, als auch als Frühstücks- Spot)
- alle Museen sind am ersten Sonntag des Monats kostenlos (auch der Eintritt auf die Kathedrale)
- Too good to go (hier gibt es so viele Bäckerein, die für 2-5 Euro ganz tolle Pakete mit Gebäck zusammenstellen, die sonst weggeschmissen werden würden)
- Bäckerei PAUL (vorallem das Brioche Brot ist himmlisch)
- Street-Food Festivals auf dem Unigelände (teuer, aber sehr außergewöhnliches Essen)
Wie Helen immer sagt: Das knallt einfach richtig ;)
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