Kommen dir die beiden Worte aus der Überschrift bekannt vor? Es handelt sich um die sogennante Onomatopoesie oder auch die Lautmalerei. Unsere deutsche Sprache besitzt unendlich viele Worte, die erst ausgesprochen ihre volle Wirkung entfalten.
Bestimmte Worte lösen aber nicht nur bestimmte Gefühle in uns aus, sie haben die Kraft unser Denken zu verändern. Konfuzius sagte einmal:
"Wer die öffentlichen Zustände ändern will, muss bei der Sprache anfangen."
Schon unsere alltägliche Kommunikation ist ein weit verzweigtes und verschlungenes Konstrukt - obwohl wir die genaue Bedeutung eines Wortes nicht kennen, benutzen wir es im passenden Kontext. Entweder, weil wir es bei anderen aufgeschnappt haben, oder aber alleine durch Stimmhöhe, Mimik und Gestik den Sinn des Wortes verstanden haben. Ganz besonders wichtig wird Sprache, wenn wir vor vielen Leuten reden. Wir besitzen zwar einen ähnlichen Grundwortschatz, aber jeder einzelne von uns lernt jeden Tag unbewusst neue Wendungen dazu. Versteht unser Gegenüber, was wir ausdrücken wollen? Genauso vertauschen wir Wörter, vergessen manche über die Jahre oder verwechseln eines mit einem ähnlich klingenden.
Zu oft ist uns die Macht unserer Worte nicht bewusst. Wir reden einfach drauf los, ohne vorher über die Folgen nachzudenken. In Diskussionen besitzen wir die Fähigkeit, dem anderen wie von Zauberhand das Wort im Mund umzudrehen - um so Recht zu behalten. Wir assoziieren mit einem Wort unzählige weitere, die zur Gefühlslage passen:
Fernweh, Schnapsidee, Sanftmut, Knalltüte, Herzschmerz, Schabernack
Je nach Situation können wir unsere Wortwahl anpassen, um nicht aufzufallen oder gerade um Aufmerksamkeit zu erlangen. Wir erfinden jeden Tag neue Wörter, um uns noch besser auszudrücken und um Missverstädnisse vorzubeugen. Nach Lust und Laune geben wir uns mehr oder weniger Mühe, das passende Wort zu finden. Wir sind Meister darin, um den heißen Brei zu reden aber auch darin, klipp und klar zu sagen was wir denken. Wir benutzen Worte in einem ganz anderen Sinn, als in dem für den sie eigentlich gedacht waren.
Jeden Tag wird Sprache verändert, geformt, zweckentfremdet, ausgedacht und neu erfunden und es fällt uns nicht mal richtig auf. Eine bestimmte Wortwahl kann überzeugender sein, als eine andere. Wer weiß seine Worte richtig und gekonnt einzusetzen, wird innerhalb von Sekundenbruchteilen zum Herrscher über die Lage, oder wie eine zierliche Elfe ins Land der Träume verleiten.
Aber nicht nur das gesprochene Wort hat unglaublich viel Macht: Die ersten Zeilen eines Textes lassen den Leser entscheiden, ob er weiter liest oder das Papier in die Mülltonne kloppt. Wer langweilig spricht und dabei auch noch uninteressant handelt, erhält weniger Aufmerksamkeit. Sprache kann anmutig sein, ästhetische Züge besitzen und wirkt hierbei wie ein Zaubertrank: Sie lässt uns in manchen Fällen jemand anderes sein, als wir eigentlich sind. Sprache ist eine der größten Täuschungen, die wir ohne viel Aufwand betreiben. Sie umhüllt uns mit ihrer gewaltigen Stärke - sei es Lautstärke, die Wortwahl, der Kraftgehalt. Wenn wir sprechen, sind wir mächtig über uns selbst. Noch komplexer als Sprechen, ist das Schreiben.
Treffe ich mit meinen Worten den Kern dessen, was sich mein Kopf ausgedacht hat?
Vielleicht konnte ich dich ein wenig in die Welt der Sprache entführen.
Denn: Sprache ist nie Larifari oder gar ein Kinkerlitzchen. Eher wie ein Wunderzunderfunkelzauber ;)
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